Gesundheit
Gesundheit - des Körpers:
1. Milchsäure – rechts- und linksdrehend
Die Überschrift lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass unsere Bemühungen um „gesunde Ernährung“ auf hohem Niveau stattfinden. Wir diskutieren über rechts- und linksdrehende Milchsäure, Laktose- und Glutenverträglichkeit und über die gesundheitliche Bedeutung zu hohen Fleischkonsums. In vielen Teilen der Welt – die zur Schöpfung gehören wie der von uns bewohnte Teil – sind diese Begriffe gar nicht bekannt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. formuliert 10 Regeln für eine gesunde Ernährung. So einfach ist es; nur die Regeln einhalten! Sehen Sie selbst:
ich selbst | meine Freunde und Bekannten | die Armen in meiner (Kirchen-)Gemeinde | hungernde Kinder in der „Dritten“ Welt | |
1. vielseitig essen | ||||
2. reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln | ||||
3. Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“ | ||||
4. Täglich Milch und Milchprodukte; ein bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren | ||||
5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel | ||||
6. Zucker und Salz in Maßen | ||||
7. Reichlich Flüssigkeit | ||||
8. Schmackhaft und schonend zubereiten | ||||
9. Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie Ihr Essen | ||||
10. Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung | ||||
Summe: |
Also was tun?
- Denken Sie nach: vor dem Essen. Eine gute Möglichkeit dazu ist das Tischgebet. Denken Sie nach: vor und bei Ihrem Einkauf.
- Unterhalten Sie sich mit Freunden und Bekannten über gute Ernährung, Produkte und Einkaufsmöglichkeiten. Das bewahrt und unterstützt erhaltenswerte Strukturen und Ansätze.
- Machen Sie sich ein Bild über die Situation in Ihrer (Kirchen-)Gemeinde: Pfarrfest und Alltag, arm und reich, jung und alt. Wie „findet Ernährung statt“, ist das allen bewusst?
- Gibt es Möglichkeiten, auch beim so genannten „fernen Nächsten“ (in „Afrika“ ...) auf eine gesündere Ernährung hinzuwirken – caritativ oder politisch?
Wer sich nicht um die eigene Gesundheit bemüht, entwickelt oftmals auch kein Bewusstsein für die Gesundheit der Anderen.
Biosiegel:
Biosiegel garantieren die (ökologische) Qualität landwirtschaftlicher Produkte. Die Ansprüche von Bioland, Demeter & Co. sind dabei unterschiedlich, aber hoch. In der Mitte der Grafik ist das deutsche Bio-Siegel abgebildet (s. a. www.bio-siegel.de), das nach der Einführung des EU-Logos (rechts unten in der Abbildung) auch weiterhin verwendet werden kann. Auf der Seite des BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland, auf die auch die Grafik verlinkt, finden Sie weitere Informationen auch zu den anderen Bio-Siegeln und Links zu den jeweligen Anbauverbänden (http://www.bund.net/themen_und_projekte/landwirtschaft/service/biosiegel/).
Querbezüge zu: „Lokal, global“, „Was die Bibel sagt“, „Hunger“
2. Lebensstil und Gesundheit
Fleischkonsum! Was läge näher, als an dieser Stelle die gesundheitlichen Vor- und Nachteile des Fleischkonsums ausführlich zu erörtern!?
Dagegen sprechen drei Gründe:
- Die großen Problemfelder im Zusammenhang mit dem Fleischkonsum liegen insbesondere in den industrialisierten Ländern eher in den Bereichen „Lokal, global“ und „Klimaschutz“ und nicht im Bereich der individuellen Gesundheit (es sei denn, der seelischen).
- Die Thematisierung des persönlichen Verhaltens verstellt wegen psychologischer Abwehrreaktionen oft den Blick für die großen Zusammenhänge.
- Man müsste genau genommen statt der individuellen Gesundheit in Bezug auf Fleisch als Nahrungsmittel eher die Gesundheit der Wirtschaftssysteme (Urwaldrodung für "Rindviecher"), des Klimas und der zur Ernährung bestimmten Tiere (s. u.) dabei in den Blick nehmen.
Wichtiger als der Fleischkonsum an sich erscheinen dabei die Esskultur des McD & Co. / der schnellen Bratwurst / dss schnellen, billigen Brathähnchens ...!
3. Ausreichende Nahrung – „richtige“ Nahrung!
Wenn man den Gesichtspunkt „Gesundheit“ des Themas Ernährung in den Blick nimmt, so gibt es zwei wesentliche Ansatzpunkte, wie Gesundheit erhalten oder gefährdet wird, nämlich:
1. ausreichende Nahrung
2. die „richtige“ Nahrung
Ausreichende Nahrung setzt voraus, dass Nahrung vorhanden und ein Zugang zur Nahrung möglich ist. An dieser Stelle setzt bereits die mögliche Gefährdung der Gesundheit ein. Was nutzt es, wenn im einem Staat oder einer Region zwar in der Summe genug Nahrung vorhanden ist, aber der Zugang vielen oder einzelnen verwehrt bleibt? Die Frage ist immer zweiteilig zu stellen: Erstens gibt es in einem Land / einer Region genug Nahrung und zweitens haben alle Bewohner prinzipell Zugang zu ihr?
„Ausreichend“ bedeutet im Status des Wohlstands aber auch, sich darüber bewusst zu werden, was ausreicht! Im Zustand der Fülle oder gar Völlerei ist die Frage nach dem Vorhandensein ausreichender Nahrung zu verneinen: Nein, es ist nicht ausreichende Nahrung da, sondern Überfluss! Und auch das kann die Gesundheit gefährden, körperlich wie seelisch: kein Gefühl dafür zu haben, was ausreichend ist.
Der zweite Ansatzpunkt, die Frage nach der richtigen Nahrung für den Körper, wurde bereits oben beantwortet. Hier sei außerdem auf die richtige Nahrung für die Seele hingewiesen: Ob Überfluss das Richtige für sie ist, zeigt sich im täglichen Umgang mit ihm!
4. Wochenmarkt?
Gibt es bei Ihnen noch einen Wochenmarkt? Es ist nicht nur ein Markenzeichen für weniger entwickelte Kulturen und Gesellschaften der Dritten Welt, sondern hat auch im städtischen Raum etwas Wegweisendes. Reden Sie mit den Beschickern – Landwirte, Bäcker, Käseproduzenten ... – über die Produkte und deren Herstellung. Sie werden viel Interessantes erfahren!
Querbezug: "Lokal, global"
Gesundheit- der Tiere:
In der Schöpfungsgeschichte wird den Tieren ein Platz gegeben, noch bevor der Mensch die „Bühne“ betritt. Ob diese Reihenfolge dem Wohl des Menschen oder dem Wohl des Tieres dienen sollte, ist offen.
Tatsache ist, dass Massentierhaltung diesen Platz der Tiere gegenüber der urprünglichen „Ordnung“ sehr deutlich verschiebt. Wie viel „Wohl des Tieres“ darf dem „Wohl des Menschen“ geopfert werden? Die Bewegung zwischen Bäumen und Pflanzen – ein Leben lang, Sonne und Regen?
Discountläden und Handelsketten sorgen für billigere Güter für die Konsumenten und verdienen noch selbst dabei – wie kann das gehen!? Indem der Preisdruck in die Gegenrichtung, nämlich zum Hersteller und Produzenten hin, ausgeübt wird. Landwirte geben – zumindest bei „intensiver“ Land- und Viehwirtschaft – den Druck an die nächst Schwächeren – die Tiere – weiter. Deren Lebensbedingungen werden „industrialisiert“. „Milchmaschinen“ mit vier Beinen in der EU schaffen eine Milchleistung von 10.000 kg pro Jahr. Die Kühe aus Burkina Faso geben nur einen Bruchteil dieser Menge.
Trotzdem (oder deswegen) reicht der auf dem „Weltmarkt“ erzielbare Milchpreis kaum zur Kostendeckung, weder in der EU, noch in Burkina Faso. Zum Teil liegt das am Milchpulver, das – EU-subventioniert! – die Milchpreise in Burkina Faso und vielen anderen Ländern unterläuft. (Quelle: „Mensch Macht Milch“ – eine Fotoausstellung zur EU-Agrarpolitik und ihren Auswirkungen und Perspektiven in Nord und Süd, Herausgeber: Germanwatch et al.)
Gesundheit - des Denkens:
In diesen Kontexten zu leben, von den Zusammenhängen bei genauerem Hinsehen zu wissen und nichts dagegen zu tun macht unglücklich. Christliche Wurzeln ermöglichen ein „gesundes Denken“ – ein Denken, das Lebensglück im Zusammenhang der Schöpfung insgesamt sieht.
PS.: Ein glücklicher Zufall: Die Nahrung, die für Mensch und Tier „am gesündesten“ ist, verursacht die wenigsten Umweltbelastungen!