Röm 9, 1-8.14-16
Früher: Röm 11, 25-32

 

Präfamen:
Röm 9, 1-8.14-15: In Vorzeiten hat sich Gott das Volk Israel erwählt. Er hat es umsorgt wie sein eigenes Kind. Nie hat er seine Verheißung für dieses Volk aufgegeben, auch dann nicht, als die Menschen sich von ihm abwandten. Auch heute noch gilt diese Verheißung. Sie steht aber nicht automatisch denen zur Verfügung, die leibliche Nachkommen Abrahams sind. Letztlich liegt es allein in Gottes Hand, wem sein Heil zuteil wird. So schreibt Paulus im Brief an die Römer im 9. Kapitel:

Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im heiligen Geist, 2 dass ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlass in meinem Herzen habe. 3 Ich selber wünschte, verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder, die meine Stammverwandten sind nach dem Fleisch, 4 die Israeliten sind, denen die Kindschaft gehört und die Herrlichkeit und der Bund und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen, 5 denen auch die Väter gehören, und aus denen Christus herkommt nach dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit. Amen.
6 Aber ich sage damit nicht, dass Gottes Wort hinfällig geworden sei. Denn nicht alle sind Israeliten, die von Israel stammen; 7 auch nicht alle, die Abrahams Nachkommen sind, sind darum seine Kinder. Sondern nur «was von Isaak stammt, soll dein Geschlecht genannt werden» (1. Mose 21,12), 8 das heißt: nicht das sind Gottes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder sind; sondern nur die Kinder der Verheißung werden als seine Nachkommenschaft anerkannt.
14 Was sollen wir nun hierzu sagen? Ist denn Gott ungerecht? Das sei ferne! 15 Denn er spricht zu Mose (2. Mose 33,19): «Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.» 16 So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.

Quelle: Übersetzung Martin Luthers, revidiert 1984